MUTMASSUNGEN ÜBER JOSEPH
EX OVO
„Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit…“
Und wir haben’s nicht ergriffen, denn wir schämten uns alsbald des Fleisches und seiner ihm eingeborenen Lüsternheit, seines Drängens nach Lust, das wir ans Wort, ans sündige Wort Sünde verrieten. Und das Fleisch wurde wieder Wort, kursierte als Gleichwort für Sünde. Bis sich das Fleisch, unterhalb seiner Benennung, empörend empörte. Also aufkam. Und in all seiner Unverfrorenheit hitzig zu Buch schlug und nackt aus den Zellen seiner Verdrängungen drängte und das Wort überfiel, überlappte. Das Wort und seine Herrlichkeit.
„…eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit.“
MUTMASSUNGEN ÜBER JOSEPH
CHERUBINISCH
Für Schultheiß
Wenn ich einen Engel hätte, machte ich ihn aus drei papierenen Flügeln und einem Wäscheknopf, denn niemand, weiß Gott!, soll sich fürchten. Wie schon bei Lukas geschrieben steht im zweiten Kapitel: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird…“
Und ich ließe den Knopf als Kopf und ganz klein. Unausdeutbar für Theologen.